Warum man physisches Gold im Portfolio haben sollte

Warum man physisches Gold kaufen sollte

Warum man physisches Gold im Portfolio haben sollte

Ein Bankkonto ist derzeit keine gute Geldanlage. Denn einerseits sind die Zinsen extrem niedrig, andererseits droht dem Sparer wegen der sich verschärfenden Eurokrise ein Bail-In. Die Anlage in physisches Gold und Silber ist da eine mögliche Alternative. Gold kaufen ist einfacher als die Eröffnung eines Bankkontos.

Wer heutzutage sparen will, der kann nicht einfach Geld auf sein Bankkonto legen. Denn dort verliert es aufgrund der extrem niedrigen Zinsen real jedes Jahr an Wert. Und vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Eurokrise besteht sogar die Gefahr, dass eine Währungsreform kommt. Eine solche Reform wird für all jene massive Verluste mit sich bringen, die dann noch größere Mengen Geld auf dem Konto oder im Sparschwein haben. Wer langfristig sparen will, muss sein Geld anders anlegen.

Wenn wir etwas für die Zukunft sparen, dann verzichten wir darauf, uns mit dem Geld im hier und jetzt sofort etwas Gutes zu tun. Wir legen Geld zurück, damit wir später etwas davon haben. Vielleicht benötigen wir es einmal für einen Notfall vor. Oder wir heben Geld für eine größere Anschaffung auf. Oder für unseren Lebensabend, den wir ohne Geldsorgen verbringen möchten. Oder für die Kinder und Enkel.

Warum man physisches Gold kaufen sollte
Foto: Sprott Money

Sparen ist weise. Fabeln, Geschichten und die reale Erfahrung lehren, dass wer für die Zukunft vorsorgt, auch in der Gegenwart entspannter und zufriedener leben kann. Und wer über einen langen Zeitraum mehr zurücklegt, als er ausgibt, der wird sogar reich dabei. Doch die Art und Weise, wie man spart, ist entscheidend.

Eine gängige Faustregel lautet, dass man jeden Monat rund 10 Prozent seines Einkommens sparen sollte – egal wie hoch das Einkommen ist. Eine andere goldene Regel sagt, dass man sein Geld auf mehrere verschiedene Anlagen verteilen soll.

Grundsätzlich gilt: Wenn man spart und sich also etwas für später zurücklegt, dann sollte dieses Etwas seinen Wert behalten – oder im Idealfall sogar an Wert gewinnen. Zudem muss man sich dagegen absichern, dass einem das Ersparte weggenommen wird oder auf andere Weise verloren geht.

Heutzutage verlassen sich viele Menschen bei ihren finanziellen Entscheidungen auf die Meinungen anderer. Sie verzichten darauf, eine Entscheidung zu treffen, die sie selbst wirklich verstehen, und gehen auf diese Weise unnötige Risiken ein. Andere Menschen sparen überhaupt nicht. Beides muss nicht sein. Denn Geld anlegen ist nicht schwer, und man kann es lernen.

Geld anlegen ist immer mit Risiko verbunden

Wie alles im Leben ist auch jede Geldanlage mit einem bestimmten Risiko verbunden. Dieses Risiko sollte man kennen, bevor man sich für eine Anlageform entscheidet. Denn nur wer die Risiken kennt und sich möglichst gut dagegen absichert, wird ruhig schlafen können.

Eine weit verbreitete Sparvariante besteht darin, am Ende jedes Monats einen Teil seines Einkommens auf ein speziell dafür eingerichtetes Bankkonto zu überweisen – am besten mit einer guten Verzinsung. Über die Jahre kommt dabei auch sicherlich eine große Menge Geld zusammen. Doch diese Anlageform bringt gewisse Risiken mit sich. Diese Risiken sind:

  • Der schleichende Wertverlust des Geldes durch Inflation
  • Die komplette Geld-Entwertung durch Hyperinflation (siehe Weißrussland 2012)
  • Der Geld-Verlust durch einen Bail-in (siehe Zypern 2013)
  • Der Geld-Verlust durch Besteuerung (siehe Spanien 2014)

Unser heutiges Geld hat offenbar nur deshalb einen Wert, weil man dafür etwas Anderes kaufen kann. Mit dem Papier oder den Münzen selbst kann man nämlich kaum etwas anfangen. Das heißt, selbst wenn wir sehr viel Geld angespart haben, ist es am Ende nur so viel Wert, wie wir dafür kaufen können.

Inflation: Wenn Geld seinen Wert verliert

Es gibt vor allem einen Grund, warum das Geld in der Realität andauernd und stetig an Wert verliert, und das ist die Inflation. Wenn Zentralbanken und Geschäftsbanken die Geldmenge erhöhen, dann verliert jede einzelne Geldeinheit an Wert. Je mehr Geld die Europäische Zentralbank druckt und je mehr Kredite die Geschäftsbanken vergeben, desto weniger kann der einzelne Euro kaufen.

Oft bemerkt man diese stetige Entwertung des Geldes kaum. Denn viele Bereiche der Wirtschaft werden produktiver. Daher können viele Unternehmen ihre Produkte sogar billiger anbieten. So zahlen die Kunden zum Beispiel jedes Jahr deutlich weniger Euros für Laptops, obwohl der Euro gleichzeitig eigentlich an Wert verliert.

Wirklich gefährlich wird die Inflation dann, wenn sie eine gewisse Grenze überschreitet und die Menschen anfangen, die steigenden Preise zu bemerken. Irgendwann sind sie nicht mehr bereit zu sparen, weil das Geld in der Zukunft viel weniger wert sein wird. Daher geben sie es aus, was einen gefährlichen Teufelskreis in Gang setzt. Niemand will das Geld mehr haben, es wird wertlos.

Eine solche sogenannte Hyperinflation hat es in Deutschland zuletzt im Jahr 1923 gegeben. Die Sparguthaben verloren praktisch ihren gesamten Wert. Denn selbst ein Guthaben von 4,2 Billionen Papiermark war im November 1923 nur noch 1 Dollar wert. Die Währungskrise endete damit, dass die nunmehr wertlose Papiermark durch die Rentenmarkt ersetzt wurde.

Seitdem hat es auch in vielen anderen Staaten der Welt Hyperinflationen gegeben – etwa in Argentinien, Simbabwe oder Weißrussland. Und die Fakten zeigen, dass eine solche Krise auch heute in der Eurozone möglich ist. Ob erneut eine Hyperinflation eintritt, hängt vor allem von den Entscheidungen derjenigen ab, die die Macht über das Geld haben.

Wenn der Sparer sein Geld verliert

Die Inflation ist nicht die einzige Gefahr für den Sparer. Dies haben im Jahr 2013 die Kontoinhaber in Zypern erlebt. Aufgrund einer Bankenkrise wurden über das Wochenende die Konten des Landes gesperrt. Auch in den folgenden Wochen konnten die Sparer nur kleine Beträge abheben oder überweisen.

Sparer mit Guthaben über 100.000 Euro haben bei diesem sogenannten Bail-in große Teil ihres Vermögens verloren. Dieser Vorgang kann für weitere Bankenpleiten in der Eurozone als Schablone dienen. Banken können offenbar mit dem Geld ihrer Kunden gerettet werden, ohne dass es zu größeren Protesten kommt.

Der nächste Angriff auf die Guthaben geschah im Jahr 2014 in Spanien. Die Regierung des Landes führte rückwirkend zum 1. Januar eine Steuer auf Sparguthaben ein. Die Banken mussten 0,3 Prozent der Guthaben an den Fiskus überweisen. Auch hier gab es kaum Proteste. Sicherlich sind 0,3 Prozent sehr wenig. Doch jede Steuer fängt klein an.

Jeder sollte physisches Gold besitzen

Die Anlage in physisches Gold ist derzeit deutlich weniger gefährlich als ein Bankkonto. Zudem ist es auch für den Laien relativ einfach, Gold zu kaufen und sicher zu verwahren. Gold ist daher die perfekte Alternative zu einem herkömmlichen Bankkonto, das derzeit mit einer ganzen Reihe von Risiken verbunden ist.

Denn Gold kann offensichtlich nicht durch stärkere Inflation oder sogar durch eine Hyperinflation entwertet werden, da es auf der Erde nur sehr begrenzt vorkommt. Doch es gibt auch beim Gold verschiedene Risiken, die man kennen muss.

  • Wertverlust des Goldes aufgrund sinkender Nachfrage
  • Verlust des Goldes durch Diebstahl
  • Verlust des Goldes durch Besteuerung
  • Verlust des Goldes durch Enteignung

Der Wert einer Ware ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Dasselbe Auto kann morgen doppelt so viel kosten wie heute, wenn plötzlich das Angebot verknappt wird oder die Nachfrage explodiert. Und dieses Prinzip der Preisfindung gilt für jedes Gut – auch etwa für den Euro oder für Gold.

Man muss also immer damit rechnen, dass der Goldpreis auch fallen kann. Zum Beispiel fiel der Preis pro Unze Gold im Verlauf des Jahres 2013 von 1250 Euro auf 900 Euro – ein Rückgang um mehr als 25 Prozent. Davor war der Goldpreis allerdings viele Jahre hintereinander immer weiter und um ein Vielfaches angestiegen.

Rund die Hälfte des heute geförderten Goldes wird zu Schmuck verarbeitet, so eine Statistik des World Gold Council. Sollten sich plötzlich alle Damen der Welt – vor allem in Asien – dazu entscheiden, dass sie nur noch Schmuck aus Silber tragen wollen, dann wird der Goldpreis sicherlich stark zurückgehen.

Auch eine Explosion des Angebots an Gold ist denkbar. Rund 10 Prozent allen jemals geförderten Goldes befindet sich in den Händen von nur fünf Staaten: den USA, Deutschland, Italien, Frankreich und Russland. Sollten einer dieser Staaten im großen Stil Gold verkaufen, etwa um dringende Ausgaben zu finanzieren, dann würde der Goldpreis vermutlich stark fallen.

Physisches Gold kaufen und sicher lagern

Größer als die Gefahr eines Preisrückgangs ist aber die Gefahr, dass einem das Gold gestohlen wird. Die sichere Lagerung ist entscheidend, wenn man sich für die Investition in Gold entscheidet. Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten, sein Gold zu verwahren.

  • Man lässt sein Gold von anderen verwahren.
  • Man lagert sein Gold selbst.

Wenn man sein Gold von professionellen Unternehmen verwahren lässt, dann haben diese offenbar viel bessere Tresore und mehr Sicherheitspersonal, als man selbst. Im Gegenzug besteht jedoch die Gefahr, dass das mit der Goldlagerung beauftragte Unternehmen schlecht wirtschaftet oder gar betrügt.

Zudem kann auch einem professionellen Unternehmen Gold gestohlen werden. Staatliche Enteignungen sind dabei nur eine Gefahr. Diese ist jedoch sehr real, wie das Goldverbot in den USA im vergangenen Jahrhundert zeigt. Diese Erfahrung lehrt auch: Gold gehört auf keinen Fall in ein Bankschließfach.

Man sollte eine seriöse Firma wählen, die das Gold in relativ sicheren Orten lagert. So bietet etwa die Firma Bullionvault Tresore in Singapur an, wo ein Goldverbot in absehbarer Zukunft höchst unwahrscheinlich ist. Die Lagerung kostet jedoch Geld. Bei Bullionvault fallen jeden Monat 4 Dollar Gebühren an.

Wem das zu teuer ist oder wer sein Gold lieber in der Nähe hat, der kann es auch selbst verwahren. Gold im Wert von einer Million Euro passt ohne Probleme in einen kleinen Karton, den man im Garten vergraben oder an einer anderen Stelle im Haus verstecken kann. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die Gefahr dabei ist offenbar, dass ein Dieb das Gold findet. Oder ein Räuber foltert einen so lange, bis man das Goldversteck verrät. Dann ist das Gold wahrscheinlich für immer weg. Deshalb sollte man offenbar nicht aller Welt erzählen, dass man viel Gold zuhause hat.

Ein entscheidender Vorteil der selbständigen Lagerung besteht ja gerade darin, dass man dies anonym tun kann. Man sollte Gold aus diesem Grund auch nicht im Internet bestellen. Nicht nur die NSA liest die Kaufbestätigung vom Online-Händler mit, sondern möglicherweise auch Cyber-Kriminelle. Das muss nicht sein.

Wer beim Geld anlegen in Gold anonym bleiben will, der geht in ein reales Goldgeschäft wie zum Beispiel pro aurum. Dort bezahlt man sein Gold oder Silber in bar, und niemand anders muss jemals etwas davon erfahren. Wer ganz sicher gehen will, der trägt beim Goldkauf eine Sonnenbrille und lässt sein Handy zuhause.